Fagott

Tonerzeugung

Angeblasen wird es mittels eines Bambusröhrchens, das der Fagottspieler meist selber baut.
In einem Sinfonieorchester sind in der Regel zwei Fagotte in Aktion zu sehen, die als Vertreter der Basslage der Holzblasinstrumente sehr wichtig sind.
Das Instrument weist ein Doppelrohrblatt auf, welches auf einem S-Rohr (gebogenes Ansatzrohr) aufgesteckt wird. Die eigentliche Rohrlänge beträgt beim Fagott etwa 260 cm, beim grösseren und tiefer klingenden Kontrafagott 593 cm. Sie wird durch mehrfaches Falten des Rohres verkürzt.
Das Fagott stellt das grösste Instrument unter den Holzbläsern dar. Seine gewaltige braune Doppelröhre ragt über das Orchester hinaus, so dass sie leicht aus dem Publikum wahrgenommen werden kann. Es handelt sich um eine Art sehr tiefe oder “Bass”-Oboe, also um ein Instrument mit doppeltem Rohrblatt. Das Fagott besitzt eine charakteristische, in den tiefen Lagen sehr ausdrucksvolle, in der Höhe oft komische, karikierende Klangfarbe.
 

Geschichte

Das Instrument entstand im 16. Jahrhundert zunächst in einfacherer Form, dem Dulzian, erst später setzte es sich in der dreiteiligen Form mit Knickung der Röhre durch. Es hat einen Tonumfang von etwa dreieinhalb Oktaven und einen je nach Tonlage äusserst unterschiedlichen Klangcharakter: volltönend und dunkel in der Tiefe, anmutig in der Mitte bis leicht nasal in den hohen Lagen. Ende des 17. Jahrhunderts wurde das Fagott ins Orchester eingeführt und übernahm die Basslage der Holzblasinstrumente. Seit dem 18. Jahrhundert wurde es durch Komponisten wie Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart verstärkt zum Soloinstrument erhoben. Im 19. Jahrhundert wurde seine Technik weiter verfeinert: Deutsche Instrumentenbauer fügten Klappen hinzu und ordneten die Löcher neu an, was zu der oben bereits beschriebenen, heute klassischen Form des Instruments führte.
Das Kontrafagott (französisch Contrebasson, englisch Double Bassoon), das mit beinahe sechs Metern die doppelte Rohrlänge hat, erklingt eine Oktave tiefer als das Fagott. Seit dem 19. Jahrhundert hat es seinen festen Platz in der grossen Orchesterbesetzung. Seinen leicht klagenden Ton setzte besonders Beethoven in seinen Symphonien und in der düsteren Kerkerszene seiner Oper Fidelio (1805, 1806, 1814) eindrucksvoll in Szene.
 

Material

Das Fagott wird aus Ahornholz gebaut.
 

Stimmung

Die Notierung erfolgt im Bass-Schlüssel, höhere Lagen werden im Tenorschlüssel notiert.
 

Tonumfang

Es hat einen Tonumfang von über drei Oktaven und besitzt 22-24 Klappen und sechs Grifflöcher.
Das Fagott weist den Tonumfang 1B – es2 auf. Notierung: klingend.
Das Kontrafagott weist den Tonumfang 1C – g auf. Notierung: Oktave höher.